In diesem Betrieb aus dem Alzeyer Vorort Weinheim sind schon die Gutsweine eine
Bank. Da gibt es den saftigen Rosé vom Spätburgunder, genannt »Funkenflug«, den geradezu
frischen Grauburgunder Feldstärke oder auch die stachelbeerduftige Scheurebe
Sonnentau, alle aus 2018, alle ohne die spezifischen Probleme des Jahrgangs. Regelrecht
auf die Pauke haut der nachgereichte 2017er Spitzenriesling aus der Lage Hölle,
mit dem Gysler in der Tat ein ganzes Klangwerk in Bewegung bringt. Dass aus diesem
Hause auch guter Sekt kommt, ist nicht neu. Der saftige und fein gereifte Pinot Brut aus
2014 stellt dies erneut unter Beweis. Alexander Gyslers Weine sind alles andere als laut
und fallen nicht mit der Tür ins Haus. Da ist von Sonnentau und Sternenglanz die Rede,
da erklingt ein Kammerton oder auch mal ein ganzes Klangwerk – und so moderat seine
Weinbezeichnungen ausfallen, so zurückhaltend, ja geradezu intellektuell sind
auch seine Weine. Man muss sich Zeit nehmen beim Genuss und sich auf sie einlassen.
So wie Gysler sich auf die Natur einlässt und seit 2004 biodynamisch arbeitet. Der Winzer
füllt auch Naturweine ab, die ihm von Jahr zu Jahr besser gelingen. Der Petillant naturel zeigt eine tolle Frische.
VINUM Gysler 2020 (PDF)