Ökologischer Anbau

Bereits seit dem Jahr 2004 arbeiten wir zertifiziert ökologisch auf unserem gesamten Betrieb. Mehrere Gründe haben mich damals zu diesem wichtigen Schritt bewogen.
Zum einen fand ich dieses “unkonventionelle” Arbeiten schon immer interessant, schon einfach, weil es so anders war, weil es Sinn machte und die Unterschiede im Weinberg so klar sichtbar sind. Ein wichtiger persönlicher Grund war für mich aber auch der frühe Tod meines Vaters, der mit 62 Jahren an Krebs verstorben ist. Nun werden wir nie erfahren, welche Gründe ursächlich für seine Krankheit waren. Aber mir war es einfach wichtig, möglichst viele potentielle Gefahrenquellen zu umgehen.

Und eine große sehe ich – vor allem für uns, die wir viel in den Weinbergen arbeiten, diese pflegen und gesund erhalten, welche Dünger wir verwenden und mit welchen Mitteln wir Krankheiten an den Reben und Trauben bekämpfen. Alles was hier gesünder für die Natur ist, ist auch direkt besser für uns und ganz bestimmt auch besser für unsere Kunden, die den Wein schlussendlich trinken. Der letztlich auslösende Faktor war jedoch die Geburt meiner ersten Tochter, Johanna. Im Vorfeld haben wir uns große Gedanken gemacht, wie wir uns ernähren wollen, wie wir Sie ernähren wollen. An der Muttermilch haben wir nie gezweifelt. Doch selbst in der Muttermilch finden sich Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die wir in der Landwirtschaft einsetzen – und ich wollte, wenigstens auf meinem Betrieb, dem ein Ende setzen. Die Vorstellung, mit meiner Tochter durch die Reben zu gehen und ihr von meinen Trauben zum Essen zu geben, hat mir klar gemacht, dass ich dies nur mit gutem Gewissen tun kann, wenn ich die Weinberge konsequent ökologisch bewirtschafte. Und so stellten wir in 2004 auf ökologischen Anbau um und haben es seither nie bereut.

Seit 2007 werden wir von DEMETER zertifiziert und kontrolliert. Es war für mich der konsequente nächste Schritt nach der Umstellung auf den ökologischen Anbau.

Inspiriert durch ein Buch des französischen Winzers Nicolas Joly über beseelten Wein, das mich in seinen Bann zog.

In 2018 durfte ich ihn übrigens auf seinem Weingut an der Loire besuchen und mit ihm diskutieren und Weine verkosten. Bereits in den 1920er Jahren, als die Landwirtschaft gerade in großem Stil anfing, synthetisch hergestellte Düngemittel einzusetzen, wendeten sich einige Landwirte, die besorgt über die Entwicklung waren, an Rudolf Steiner. Steiner, Begründer der Antroposophie, hielt dann im Jahr 1924 auf Gut Koberwitz bei Breslau acht Vorträge zum Thema “Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft”. Die Aufzeichnungen dieser Vorträge gibt es in Buchform und begründen die biodynamische Landwirtschaft. Die Lektüre der schwer zu lesenden Schrift bin ich mehrmals angegangen und habe sie mehrmals abgebrochen. Aber losgelassen hat sie mich nicht. Und so bin ich immer wieder ran an das Buch und habe so langsam einen Zugang zu den teils kruden Gedankengängen von Steiner bekommen. Verstanden habe ich noch lange nicht alles – aber mir wurde klar, dass es Phänomene gibt, die mit meinem Schul- und Universitätswissen nicht erklärbar waren und dennoch nicht von der Hand zu weisen sind.

Während wir im ökologischen Anbau, ähnlich der konventionellen Landwirtschaft, weiter gegen Krankheiten der Pflanzen kämpfen (nur mit anderen Mitteln), zeigt die Biodynamie hier eine andere Perspektive auf. Weg vom Kampf gegen etwas, hin zum Miteinander. Verstehen was zur Krankheit führt, Fehlentwicklungen unterbinden, bevor diese auswuchern, den Betrieb als komplexe Einheit erkennen, der eingebettet ist ein ein großes Ganzes, auf den Kräfte einwirken sollen aus dem Kosmos wie auch aus der Erde. Damit diese Kräfte wieder besser einwirken können, hat Steiner verschiedene Präparate entwickelt, die jeder einfach selbst herstellen kann. Die wichtigsten sind hier sicherlich das Hornkiesel 501 und der Hornmist 500.

Hornkiesel ist fein zerriebener Quarz, der im Kuhhorn über Sommer vergraben wird, dann in Wasser dynamisiert und schließlich fein verdüst auf die Blätter und Früchte gesprüht wird. Hornmist ist frischer Kuhdung, in Kuhhörner gefüllt und über Winter vergraben, dann ebenfalls in Wasser dynamisiert und grobtropfig im Frühjahr auf den Boden gesprüht wird. Daneben gibt es spezielle Helferlein für die Kompostwirtschaft, sowie Tees und Jauchen für die Pflanzen. All dies soll den Boden beleben und fruchtbar machen, soll ihn empfänglich machen für Kräfte aus dem Himmel, den Sternen und der Erde. Integriert das Stück Land in ein System und macht die Früchte dieses Bodens zu etwas besonderem.

Als ich das erste Mal ein Präparat ausgebracht habe, war dies ein echtes Aha-Erlebnis für mich. Nachdem ich es eine Stunde lang in Wasser gerührt habe, abwechselnd links und rechts rum, leicht belächelnd und nicht recht überzeugt davon. Dann habe ich es ausgebracht, denn das ist ja nun mal Vorschrift für einen Demeter Betrieb. Und da hat es KLICK gemacht. Es war das erste Mal für mich, dass ich das Gefühl hatte, ich bringe jetzt was gutes aus auf die Erde, ich kämpfe nicht gegen etwas, nicht gegen eine Krankheit, einen Erreger, einen Pilz> o.ä. sondern ich bringe etwas aus, das im wahrsten Sinne des Wortes etwas Gutes bewirkt. Und wenn ich von dem Mittel etwas abbekommen habe, war das angenehm. Das hat gut gerochen und sich gut angefühlt und war so gar nicht zu vergleichen mit den Pflanzenschutzmitteln, die man sonst so ausgebracht hat. Über die Jahre hat das nicht nur mich verändert sondern vor allem auch die Weinberge und die Reben und schließlich die Weine.

Wir verstehen sie nun als echte Naturprodukte, die ihren Standort und das Jahr repräsentieren. Geschenke der Natur, denen wir maximalen Freiram gewähren – im Weinberg wie im Keller. Wir sind versucht, die Frucht der Reben 1:1 im Glas wider zu spiegeln, in dem ich mich zurück nehme und die Natur machen lasse. So verstehen wir “Weine reinster Seele”.

Biodynamischer Anbau

Veganer Wein

All unsere Weine sind vegan erzeugt. Das ist an sich nichts besonderes, da jeder Wein von Natur aus vegan ist. Erst durch sogenannte “Schönungsmittel” tierischen Ursprungs verlieren sie diesen Status. Da wir aus Überzeugung jegliche Form von Behandlungsmitteln im Weinkeller ablehnen, bleiben unsere Weine vegan. Ausser einer geringen Zugabe von Schwefel zu manchen Weinen gibt es keinerlei Zusätze oder Helferlein.
Unsere sogenannten VinVivants werden nicht mal mehr filtriert und geschwefelt.
So bleiben die Weine rein und ursprünglich und eben auch vegan.

vin vivant / pet nat

PET NAT – Spätburgunder 2022

16,00 

21,33  / 1000 ml

20,00 

26,67  / 1000 ml